NLP - und seine Kritiker

Nichts ist unumstritten. Das gilt natürlich auch für das NLP und alle anderen Coachingmethoden. Generell für alles, was der menschliche Geist erschaffen hat. Und das ist nichts Schlechtes. So bleiben Menschen im Gespräch.

Da RICHARD BANDLER und JOHN GRINDER gerne polemisch über das psychologische Establishment und dessen Problemfixierung hergezogen sind, haben sie nicht überraschend auch ihrerseits viel Kritik am NLP auf sich gezogen. Es sei manipulativ hat man ihnen vorgeworfen, nicht nachhaltig. Es stelle irrige, wissenschaftlich nicht nachweisbare Behauptungen auf. Beispielsweise, dass man jemandem an den Augen ablesen könne, was er denke. Neben viel oberflächlicher Kritik zum Teil von Leuten, die selber eine dürftige Kenntnis von NLP haben, gibt es durchaus auch ernstzunehmende Bedenken. 

Gerade von der anfänglichen Quickfix-Mentalität, dass man mit simplen Techniken jeden in Menschen in Kürze auf Erfolg trimmen kann, sind selbstkritische NLP-Profis längst abgekommen. Menschen sind verschieden und für nachhaltige Veränderung braucht es einfühlsame, individualisierende Vorgehensweisen, die insbesondere in unserer NLP MASTER-Ausbildung im Fokus stehen. Aber dann ist Vieles möglich.

NLP ist ein Work in Progress. Nicht alles, was BANDLER und GRINDER entwickelt haben, hatte gleichermassen Bestand. Wir machen uns auch Gedanken, wo das NLP Schwachstellen aufweist, wie sich diese beheben lassen und was im NLP sich über die Jahre hinweg bewährt hat und essenziell ist. Nicht umsonst ist sehr viel NLP auch in andere Coachingmethoden eingeflossen.

Wir verstehen NLP als stetigen Lernprozess, wo auch Experimentieren und Neues ausprobieren Platz haben muss. Und konstruktive Kritik hilft, etwas besser zu machen.

Übrigens: Wer sich vertieft mit neurologischen und sozialpsychologischen wissenschaftlichen Studien beschäftigt, stellt schnell fest, dass auch deren Resultate höchst umstritten sind. Es empfiehlt sich ein unaufgeregter, pragmatischer, durchaus skeptischer Umgang mit der Materie.

"Nicht alles was messbar ist, ist relevant und nicht alles was relevant ist, ist messbar." ALBERT EINSTEIN

Eine fundierte kritische Auseinandersetzung mit NLP findet man in dem sehr empfehlenswerten Buch "NEURO LINGUISTIC PROGRAMMING – A Critical Appreciation for Manager and Developers" von PAUL TOSEY und JANE MATHISON.

Wer sich gerne eine Radikalkritik an Coaching zu Gemüte führen möchte, findet diese in dem Buch "Das Glücksdiktat" von EVA ILLOUZ und EDGAR CABANAS.

Die beste Art von Meinungsbildung ist immer noch sich in der Praxis selbst zu überzeugen.